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Täubchenthal, Leipzig. Veranstaltung Direktor´s Club

Wo sonst Elektro aufgelegt wird oder Konzerte laufen, ist heute eine fast feierliche Atmosphäre, sanfte Beleuchtung. Geschäftsführer, Entscheider und Vorstandsvorsitzende wollen zu Nick. Nick, dem ehemaligen Häftling. Akim Markov führt ein langes Gespräch, ich lausche, habe sofort Fragen über Fragen und sitze danach noch mit Nick zusammen. Ein Mann und eine Geschichte, die sonst nur Drehbuchautoren aus Hollywood nachgesagt wird.

Es gibt Begegnungen und Begegnungen….und solche die man nicht vergisst, so wie ich sie heute hatte: Nick Yarris, US-Amerikaner, saß 22 Jahre im Todestrakt – fälschlicherweise zum Mord verurteilt. Erst 2003 konnte seine Unschuld durch DNA-Analyse bewiesen werden. Ich hatte jede Menge Fragen.

Soweit die nackten Fakten. Was wird aus so einem Mann? Ich habe ihn gefragt, ob dieser falsche Schuldspruch, sein Leben zerstört oder gerettet habe.
“Es war ein Geschenk!” sagte er ohne Zögern. Wie kommt er auf so eine Antwort??!! Ohne zu wissen, ob er jemals wieder diesem Martyrium entkommt, begann Nick im Gefängnis zu lesen. Einzelhaft. Nick las. Folter. Nick las. Sadistische Wärter. Nick las….bei 9.400 Büchern hat er aufgehört zu zählen. Lesen, Wörter, Sprache begreifen, die Welt dahinter…das hat sein Denken verändert, sein Leben gerettet. Sagt Nick.
Sein Leben wird jetzt in Hollywood verfilmt – in dem Dokumentarfilm “The fear of 13” (netflix) könnt ihr aber jetzt diese unglaubliche Geschichte sehen. Und: wie etwas, was ein grausamer Justizirrtum ist, von Nick nicht mit Verbitterung und Resignation rekapituliert wird, sondern als eine Situation, die ihm statt das Leben zu nehmen eben jenes schenkt. Nick ist weltweit seit 14 Jahren als Speaker unterwegs. Danke Nick für das ehrliche und intensive Gespräch – ich bin tief berührt.

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